Zukunftstag im Rathaus der Stadt Nienburg (Saale)
Stadtverwaltung informiert über Wissenswertes rund um die Ausbildung im kommunalen Bereich
Auch in diesem Jahr beteiligte sich die Stadt Nienburg (Saale) wieder am bundesweiten Zukunftstag. Drei Schülerinnen nahmen die Chance wahr, den Beschäftigten im Rathaus einen Blick über die Schulter zu werfen.
Traditionell wurden die Schülerinnen im Rathaus von Bürgermeisterin Susan Falke begrüßt und im Anschluss in die Hände von Maurice Welter übergeben. Er hat vor einigen Jahren seine Ausbildung als Verwaltungsfachangestellter bei der Stadt Nienburg (Saale) abgeschlossen und ist seitdem im Stadtarchiv und in der Zentrale tätig. Seit seinem 1. Ausbildungsjahr kümmert er sich darum, dass sich die Schülerinnen und Schüler zum Zukunftstag von Anbeginn gut aufgehoben fühlen. So moderierte Maurice Welter zunächst eine kleine Vorstellungsrunde. Im anschließenden, lockeren Austausch erfuhren die jungen Leute viel Informatives über die Ausbildung im Rathaus, beim Studieninstitut für kommunale Verwaltung Sachsen-Anhalt e.V. (SIKOSA) und in der Berufsschule. Zunächst theoretisch, nachfolgend mit einer Führung durch die beiden Rathäuser untermauert, lernten die Teilnehmerinnen zudem auch Grundlegendes zur Struktur der Verwaltung, um dann ihren „Arbeitsplatz für einen Tag“ einzunehmen.
Dieser befand sich für Louise Rust in der Finanzverwaltung. Zunächst lernte sie alle Mitarbeitenden der Kämmerei und der Kasse kennen. Von Sachgebietsleiterin Jasmin Kaiser erfuhr sie, dass es um die Finanzen der Stadt Nienburg (Saale) gar nicht gut aussieht. Wie viele Kommunen in Sachsen-Anhalt befindet sich die Stadt in der Haushaltskonsolidierung. So dürfen nur Aufwendungen entstehen, zu deren Leistung die Stadt Nienburg (Saale) rechtlich und unaufschiebbar verpflichtet ist oder die für die Weiterführung notwendiger Aufgaben unabweisbar sind. Insbesondere die Verwendung von Mitteln im freiwilligen Aufgabenbereich ist strengen Prüfungen unterlegen und Mittelanmeldungen bei der Finanzverwaltung sind unumgänglich. Das heißt, dass finanzielle Mittel, bevor sie ausgegeben werden dürfen, zunächst beantragt und im Anschluss von der Bürgermeisterin freigegeben werden müssen. Im konkreten Fall ging es um Leistungen, die für das Schwimmbad und die Spielplätze in der Einheitsgemeinde erbracht werden sollen. Gemeinsam schauten die beiden, wieviel Geld für die jeweiligen Maßnahmen benötigt wird und ob auf dem jeweiligen Sachkonto noch ausreichend hiervon zur Verfügung steht. Louise Rust führte selbständig Berechnungen durch und konnte sehen, wie sich die Zahlen verändern. So wurde deutlich, dass es der Stadt Nienburg (Saale) ähnlich wie ihr selbst geht. Hat sie nicht genug Taschengeld im Portemonnaie, kann sie sich auch nicht alle Wünsche sofort und gleich erfüllen und muss stattdessen sparen. Sachgebietsleiterin Jasmin Kaiser lobte das große Interesse der Schülerin, die viele Fragen stellte.
Einen Einblick in das Sachgebiet Öffentliche Ordnung und Sicherheit erhielt Alea Fabienne Schupke. Von Sachgebietsleiterin Angela Müller erfuhr sie zuerst, welche Aufgaben die Mitarbeitenden im Ordnungsamt haben. Alles rund um die Feuerwehren brachte ihr Max Heinrich nahe. Von Steve Jungmann erfuhr sie, welche Arbeiten im Bereich Umwelt und Baumschutz zu erledigen sind. Anschließend ging es mit Außendienstmitarbeiterin Liesa Schulz nach draußen. Gemeinsam absolvierten die beiden Damen einen Kontrollgang durch Nienburg. Die Schülerin lernte, dass zum Außendienst des Ordnungsamtes nicht nur die Überwachung des ruhenden Verkehrs, sprich die „Knöllchenverteilung“, sondern weitaus mehr gehört. Ihren Tag im Ordnungsamt fand Alea Fabienne Schupke sehr aufschlussreich.
Zusammen mit Evelyn Hammer, im Sekretariat der Bürgermeisterin tätig, war Sophia Gerstner anzutreffen. Von ihr erfuhr die Neuntklässlerin, dass auch an diesem Arbeitsplatz eine straffe Selbstorganisation unumgänglich ist. Ist doch das Vorzimmer der Bürgermeisterin Anlaufpunkt für Bürgerinnen und Bürger, für Vertreter anderer Dienststellen, für Unternehmen und Institutionen und für die Mitarbeitenden der Verwaltung. Alle suchen aus den unterschiedlichsten Gründen das Gespräch mit der Rathauschefin. Termine müssen koordiniert, Telefongespräche angenommen und weitergeleitet und Gäste betreut werden. Hilfreich dabei sind digitale Werkzeuge, die, ähnlich wie ein Smartphone, unterschiedliche Funktionalitäten unter einem Dach vereinen: eine Termin-, eine Kontakt- und eine Aufgabenverwaltung. Diese Mittel effektiv im Arbeitsalltag einzusetzen gehört zum Alltag.
Ein weiteres Aufgabenfeld im Vorzimmer der Bürgermeisterin ist die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Ähnlich wie es ein Redakteur tut, sind Artikel zu bestimmten Themen und Pressemitteilungen zu verfassen. Für die regionalen Medien, aber auch zur Veröffentlichung auf der stadteigenen Homepage und im Informationsblatt „Der Saalekurier“. Stehen Festakte, Empfänge, Einweihungen und Ehrungen an, ist bei der Organisation solcher öffentlichkeits- und medienwirksamen Termine Unterstützung zu leisten und schlussendlich sind diese medial zu begleiten.
Auch der Kommunale Sitzungsdienst gehört zum Aufgabenspektrum von Evelyn Hammer. Sophia Gerstner erfuhr, dass sie Ansprechpartner für die Gremienmitglieder (z. B. die Stadträte) ist, die Sitzungen der kommunalen Gremien organisiert, selbst daran teilnimmt und Protokoll führt. Wobei Vor- und Nachbereitung der Sitzungen fast ausschließlich digital erfolgen, so dass die Betreuung des Ratsinformationssystems, mit dessen Hilfe nicht nur den Gremienmitgliedern, sondern auch einer breiten Öffentlichkeit Informationen zu den Sitzungen zur Kenntnis gebracht werden, zu den Tätigkeiten im Sitzungsdienst gehört.
Anschließend nahm sich Monika Gäbe der Schülerin an. Sie erläuterte ihr, dass es zu ihren Aufgaben gehört, am Zentralbereich Bürgern im Sinne einer schnellen Erledigung ihrer Anliegen den ersten Weg z. B. zum Bürgerbüro oder in das zuständige Fachamt zu weisen. Zudem gehen sämtliche Posteingänge über ihren Tisch und werden von ihr – unter strenger Berücksichtigung der Bestimmungen des Datenschutzes – bearbeitet und weitergeleitet. Darüber hinaus gab sie ihr einen Überblick über das im Rathaus eingesetzte Dokumentenmanagementsystem, welches die Stadt Nienburg (Saale) im Zuge der Digitalisierung eingeführt hat. Ebenso zu ihren Aufgaben gehört das Erstellen von Glückwunschschreiben, die von der Bürgermeisterin an Altersjubilare versendet werden.
Geradezu ins Schwärmen verfallend, gab Monika Gäbe der Schülerin anschließend noch einen Überblick über ihre vielfältigen, sehr abwechslungsreichen Aufgaben im Bereich Kultur- und Tourismus. Steht doch ihr Name für das Veranstaltungsmanagement und ist eng verbunden mit Höhepunkten im kulturellen und gesellschaftlichen Leben der Stadt Nienburg (Saale) wie dem Kultur- und Sporttag, dem Open Air Kino und dem Weihnachtsmarkt.
Alle drei Schülerinnen zeigten großes Interesse an dem ihnen jeweils dargebotenen Aufgabenspektrum. Auf unterschiedlichste Weise konnten sie sich einen ersten Überblick über die Einsatzmöglichkeiten im Nienburger Rathaus verschaffen. Anschlussmöglichkeiten zur Vertiefung bieten Schülerpraktika, die ebenfalls bei der Stadtverwaltung abgeleistet werden können. Danach wisse jeder, ob eine Ausbildung in einem Verwaltungsberuf die richtige Entscheidung sei.
Erfreut über den großen Zuspruch und das Interesse der Schülerinnen zeigte sich auch Bürgermeisterin Falke. Wie die Schülerinnen und ihre Betreuer an diesem Tag hatte sie sich zur Mittagsstunde auf der Rathaustreppe zum mittlerweile schon traditionellen Abschlussfoto eingefunden. „Unsere Verwaltung“, so die Rathauschefin, „ist in den letzten Jahren deutlich jünger geworden. Junge, neugierige und engagierte Menschen sind im Rathaus und in unseren Einrichtungen gerade in Zeiten des Fachkräftemangels immer willkommen.“
Weitere Informationen
Veröffentlichung
Bild zur Meldung
Mehr über
Weitere Meldungen
Die Stadtverwaltung informiert zur Ausstattung des Bauhofes mit Fahrzeugen
Mi, 09. Juli 2025
Für die Fahrzeuge des Bauhofes der Stadt Nienburg (Saale) liefen zum Jahresende 2024 die ...
Rückwirkende Erhebung der Grundsteuer A und B zum 01.01.2025 gemäß § 25 Abs. 3 Grundsteuergesetz (GrStG)
Di, 17. Juni 2025
Der Stadtrat der Stadt Nienburg (Saale) hat in seiner Sitzung vom 12.06.2025 die Satzung über die ...