Bannerbild
 

Bernburger Hobbymalerin Ines Wobst zeigt ihre Werke erstmals in der Öffentlichkeit

Außergewöhnliche Schulstunde im Nienburger Rathaus

Schule ganz anders hieß es am vorletzten Freitag im Oktober für die Drittklässler der Nienburger Grundschule. Ins Rathaus der Stadt gekommen, um bei der Ausstellungseröffnung der Bernburgerin Ines Wobst dabei zu sein, gab es für sie eine Überraschung, die sich die Künstlerin gemeinsam mit einer engen Freundin überlegt hatte.

Doch zunächst stehen die Werke von Ines Wobst im Mittelpunkt. Gemalt seit 2006, dem Jahr, in dem sie von ihrer schweren Erkrankung erfährt. Bis dahin, mit beiden Beinen fest im Leben stehend, ist sie seit über 20 Jahren als selbständige Friseurmeistern tätig. Dann, aus dem Nichts heraus, zieht es ihr den Boden unter den Füßen weg, ihren Beruf muss sie aufgeben. Die Krankheit verdunkelt ihr Leben, nimmt ihr Freude und Zuversicht. Solange, bis eine Ärztin ihr rät, sich die Seele frei zu malen.

Ihren Bildern, so sagt Ines Wobst heute, sieht man an, in welcher Stimmung sie war, als sie diese schuf. Erstmals zeigt sie diese in der Öffentlichkeit. Aufdrängen will sie ihre Arbeiten niemanden. Und jeder sieht darin wohl etwas Anderes. Mancher vielleicht auch gar nichts. Sie selbst wollte etwas zum Ausdruck bringen, wenngleich am Ende das Ergebnis manchmal auch anders ausfiel.

Vielleicht es das, was ihre Malerei auf den zweiten Blick für den Betrachter interessant macht. Sie spiegeln diejenige, die sie geschaffen hat. Die in ihrer Art mit Menschen umzugehen, sehr sprunghaft ist und mitunter Grenzen überschreitet, die offen über Dinge redet, die andere hinter vorgehaltener Hand besprechen. Das wirkt ehrlich und authentisch. Und das scheinen besonders die Schulkinder zu spüren, die sie vom ersten Augenblick in ihre Welt mitnimmt. Gespannt verfolgen sie, als Ines Wobst erzählt, wie ihre Bilder entstanden sind. Und dass sie frei malt, keinerlei Techniken anwendet, kommt bei den Kindern an. Werden doch Phantasie und Kreativität oftmals durch Vorgaben eingeschränkt.

Im Nu hat sich der Empfangsbereich des Rathauses in eine Künstlerwerkstatt verwandelt. Auf dem Boden sitzend, ganz in sich versunken, probieren sich die Kinder aus. Und Elke Naumann, die eng mit Ines Wobst befreundet ist und sie nach Nienburg (Saale) begleitet hat, erzählt von Kindern, die blind sind, keine Farben kennen, nicht wissen, dass der Schnee weiß ist und das Leben bunt. Dann nimmt sie kurzer Hand ihren Schal ab und verbindet einem Schüler die Augen. Auf einer Leinwand versucht er blind zu malen, kann plötzlich fühlen, wie es ist, nichts zu sehen. Nach ihm tun es noch andere. Es entsteht ein Kunstwerk der besonderen Art, das sich die sichtlich ergriffenen Kinder als Erinnerung an diese besondere Schulstunde mit in die Schule nehmen.

Bis Ende November sind die Arbeiten von Ines Wobst im Eingangsbereich des Rathauses zu den Öffnungszeiten der Verwaltung zu sehen.

Fotoserien

Ausstellungseröffnung Naiver Malerei von Ines Wobst (FR, 19. Oktober 2018)

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Mo, 22. Oktober 2018

Bild zur Meldung

Weitere Meldungen

5 Titel für Werner Pahnke und Michael Ritter bei den Norddeutschen Meisterschaften der Mastersschwimmer 2024

Girls' Day - Mädchen-Zukunftstag und Boys' Day - Jungen-Zukunftstag am 25.04.2024

Rathaus, Grundschule und Kindergarten in Nienburg (Saale) sind wieder dabei! Deutschlandweit wird ...